«Punk auf Indonesisch» und «Chinarchy»
VIEW EVENT DETAILSPrivate Führung mit zwei Fotografinnen
"Auf dem Fussboden liegen schnarchende Punks, während draussen der unüberhörbare Gesang des Muezzin durch die Nacht erklingt. Eine riesige Punkszene im Land mit der grössten muslimischen Bevölkerung weltweit ist ein Kontrast, der mich stets faszinierte”, sagt die Fotografin Eleni Kougionis. Auf der Insel Java tauchte sie mit Unterstützung heimischer Punks in die seit ihrem Ursprung in den 1980er Jahren stetig wachsende Szene ein. Die Subkultur bewegt sich in einem Spannungsverhältnis zwischen gesellschaftlichen Zwängen und dem Drang zur Selbstbestimmung. Die Punks werden von konservativen und religiösen Gruppen und auch der Regierung als Gefahr und Feind eingestuft. Immer wieder kommt es zu politischen und gesellschaftlichen Verfolgungen.
Auf ihrer ersten Chinareise verliebte sich die Zürcherin Martina Strul Hals über Kopf in einen Schanghaier Punk und taucht in den chinesischen Untergrund ein. Sie entdeckt eine Szene, die sich dem konsumorientierten Kapitalismus komplett verweigert. Auf dem Schwarzmarkt ergatterte Raubkopien von CDs mit Rockmusik von westlichen Bands werden hingegen wie kostbare Juwelen gehandelt. In China entflammte der Punk in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre und wie in Indonesien blickt die Szene auf eine turbulente Zeit zurück, mit viel Repression, aber ebenso auf einen unerschütterlichen Wille zur Existenz und Ausbreitung.
In einer privaten Führung für Mitglieder der Asia Society Switzerland erzählen die beiden Fotografinnen die Geschichten hinter ihren Bildern. Die Führung wird auf Deutsch stattfinden.
Programm:
14:00 – Führung mit den zwei Fotografinnen
15:30 – Apéro
16:00 – Ende
Biografien
Eleni Kougionis, geboren 1988, wohnhaft in Basel, hat 2010 die Ausbildung als Polygrafin in einer Druckerei abgeschlossen und arbeitete danach in einem Grafikbüro. Später folgte ein Praktikum als Fotografin bei einer Zeitung. 2014 startete sie mit dem Studiengang Redaktionelle Fotografie am MAZ in Luzern und absolvierte im Rahmen dieser Ausbildung ein zweimonatiges Praktikum bei einem Print- und Onlinemedium in Athen. Seit ihrem Abschluss 2015 arbeitet sie als freischaffende Fotografin für diverse Kunden und realisiert eigene Projekte.
Martina Strul hat von 2002 – 2015 für verschiedenste Arbeitgeber in den Bereichen Film, Journalismus und Fotografie Projekte realisiert, unter anderem für SRF, Pro Sieben (Schweiz), 3+, joiz, Catpics Coproductions und Fama Film. 2015 hat sie sich selbständig gemacht und das Unternehmen Eyenex gegründet. Sie hat Publizistik, Politik und Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Zürich studiert.